Liebe ist...was wir daraus machen!

Das ist unser Weg in die Zukunft

Die tägliche Arbeit für den Naturschutz-Tierpark Görlitz-Zgorzelec ist für uns eine Herzens-Angelegenheit. Unsere Besucher und Unterstützer können das an vielen Stellen im Tierpark selbst erleben. Die intensive Werbung und nachhaltige Bildung für den Erhalt unserer Natur und bedrohter Tierarten mit Hilfe faszinierender Tierkontakte und -erlebnisse sehen wir dabei als unsere zentrale Aufgabe. Vor allem für die von Ausrottung bedrohten oder sogar bereits in freier Natur ausgerotteten Tierarten sind zoologische Einrichtungen oft die letzte Zuflucht, um für unsere Enkelkinder bewahrt zu werden.
Besonders heute, in einer Gesellschaft zunehmender Naturentfremdung, müssen wir für Biodiversität und die Belange bedrohter Tiere sensibilisieren und aufklären.

Daher sehen wir den Tierpark als ein Begegnungszentrum für Mensch und Tier, in dem auch in Zukunft Bildung für nachhaltige Entwicklung, Tiernähe und Erholung für alle Gesellschaftsschichten und Altersgruppen ermöglicht werden. Besonderes Augenmerk legen wir dabei auf die Qualität unserer Tierhaltung und die Zufriedenheit unserer Besucher. Im Einklang mit der Welt-Zoo-Naturschutzstrategie werden wir auch weiterhin unseren eingeschlagenen Weg fortführen und gemeinsam mit unseren Besuchern, Unterstützern, Spendern und der Politik unsere Zukunft
erfolgreich gestalten.

Gemeinsam Spuren hinterlassen. Seien Sie mit dabei!

Das sind wir

Damit wollen wir in die Zukunft gehen

Ein Tierpark ist niemals fertig! Um für unsere Besucher weiterhin attraktiv zu sein und zu bleiben, entwickeln wir uns stetig weiter. Wenig tiergerechte Haltungen, die noch vor Jahrzehnten Standard waren (wie z.B. der Görlitzer Bärenzwinger), werden gegenwärtig zu recht weder von der Gesellschaft akzeptiert noch durch gesetzliche Auflagen geduldet. Heute benötigen wir mehr Platz für unsere Tiere, die in artgemäßen und natürlich gestalteten Gehegen leben dürfen.
Vier Investitionsprojekte für neue Tieranlagen liegen uns am Herzen, um unseren eingeschlagenen Weg bis 2026 zukunftsweisend fortführen zu können. 

Ein fünftes Investitionsprojekt soll den neuen Themenschwerpunkt „Fortpflanzungsstrategien im Tierreich“ etablieren und als neues Alleinstellungsmerkmal die überregionale Attraktivität des Tierparks weiter fördern.
Mit der Umsetzung dieser fünf Projekte verbessern wir
nicht nur die Haltungsbedingungen unserer Tiere, sondern erweitern gleichzeitig naturwissenschaftliche und kulturelle Bildung für nachhaltige Entwicklung und modernisieren den Service für unsere Besucher. So tragen wir auch in Zukunft zu einer besonders familienfreundlichen Lebensqualität in der Europastadt Görlitz-Zgorzelec bei und fördern regional und international die Standort-Attraktivität von Stadt und
Landkreis.
Wir sind überzeugt, mit unserem Plan für die Zukunft 2026 sowohl die Arbeitsplätze als auch die Standortsicherung an der Zittauer Straße unter Berücksichtigung des Denkmalschutzes sicherstellen zu können. Gemeinsam freuen wir uns darauf, weiterhin ein wichtiger Teil einer modernen europäischen Gesellschaft zu sein!

Investitionsprojekt Papageien

Psittaciden

Herkunft:
Wellensittich Melopsittacus undulatus: Australien
Grünflügelara Ara chloroptera nördliches: Südamerika

Status im Freiland: NICHT GEFÄHRDET

Internationales Zuchtprogramm: nein

Schon gewusst? Bei den Wellensittichen lassen sich die Geschlechter vor allem anhand der Farbe der Wachshaut unterscheiden, die bei der Wildform bei den Männchen blau und bei den Weibchen braun ist. Bei den Grünflügelaras sind Männchen und Weibchen äußerlich nicht zu unterscheiden.

Fortpflanzungsstrategie:
Die bei uns gezeigten Vertreter der Papageienordnung beziehen Bruthöhlen, um ihren Nachwuchs aufzuziehen. Das gibt eine gewisse Sicherheit vor Fressfeinden. Obwohl außerhalb der Brutzeit in großen Verbänden lebend, brüten die Vögel solitär und verteidigen lediglich den unmittelbaren Bereich um ihre Bruthöhle. Wellensittiche sind ausgesprochen opportunistische
Brüter, die unabhängig von der Jahreszeit immer dann
und solange brüten, wie günstige Bedingungen vorherrschen.

Die Invesition

Gemeinschaftsvoliere „exotische Heimtiere“
Die Voliere aus einer mit Drahtgeflecht überspannten Stahlkonstruktion soll Landschaftselemente wie einen Wasserfall, einen
flachen Teich und mehrere Geländeerhebungen mit einer „Tischebene“ enthalten.
Die Besucher können die Volierenlandschaft über einen meanderförmigen Weg entdecken. Eine freiwillige Kontaktaufnahme
zwischen Mensch und Tier wird so ermöglicht und eine besondere Nähe zu den Tieren erlebbar gemacht. Einblicke in die Nesthöhlen und in das beheizte Winterhaus bereichern die Anlage.
In der Gemeinschaftsvoliere vereinen wir Vertreter der kleinsten und größten Papageien. Wir zeigen auf, welche Bedürfnisse die
millionenfach gehaltenen und beliebten Haustiere haben. Die Anlage soll die Besucher sensibilisieren und zum Nachdenken in Zusammenhang mit der Wahl ihres Heimtieres anregen.

Investitionsprojekt Katta

Lemur catta

Herkunft: Madagaskar

Status im Freiland: STARK GEFÄHRDET aufgrund von Lebensraumverlusten

Internationales Zuchtprogramm: ja

Schon gewusst? Der unverwechselbare lange Schwanz mit den 13 bis 15 weißen und schwarzen geringelten Streifen spielt eine wichtige Rolle bei der visuellen Kommunikation der Kattas.

Fortpflanzungsstrategie:
Katta Gruppen zeigen eine deutliche Weibchendominanz
gegenüber den Männchen und sind matrilinear organisiert. Da die weiblichen Tiere fast immer in ihrer Geburtsgruppe verbleiben, bildet eine Familie nahe verwandter Weibchen den stabilen Kern einer Gruppe.
Eine offensichtliche Unterscheidung der Geschlechter auf den ersten Blick ist nicht möglich. Der Penis der Männchen weist einen Penisknochen auf, auch die Klitoris der Weibchen wird von einer knöchernen Struktur gestützt. Diese erreicht 43 % der Länge und 24 % der Höhe des Penisknochens, weswegen weibliche Kattas als „gemäßigt vermännlicht“ bezeichnet werden.

Die Investition

Eine neue Anlage – das Lemurental
Das jetzige Storchental ist ein zentraler Bereich des historischen Gartendenkmals. Eine fließende Integration des neuen Geheges welches die bestehenden Blickachsen sicherstellt, ist uns sehr wichtig.
Kattas verbringen einen Großteil des Tages am Boden, daher bilden neben der weiten Wiesenfläche, Sonnenplätze und natürliche Kletterstrukturen aus lebenden Gehölzen die Grundstrukturen dieses großzügigen Landschaftsgeheges. Ein wärmeisoliertes Glashaus mit Besuchereinblicken dient als Stallung. Das Tal ist leicht abfallend und ermöglicht so die Schaffung verschiedener Einblicke in die Anlage.
Die unauffällige Einzäunung erfolgt durch niedrige Elektozäune und Elektrogras. Nach Süden wird die Anlage durch einen Teich
begrenzt. Die Möglichkeit einer kontrollierten Besucherbegehbarkeit ist genauso vorgesehen wie die Vergesellschaftung
der Kattas mit einer weiteren bedrohten Lemurenart.

Investitionsprojekt Schneeleopard

Panthera uncia

Herkunft: Zentralasien

Status im Freiland: GEFÄHRDET aufgrund von Lebensraumverlusten durch Straßenbau, Bergbau und Landwirtschaft sowie Jagd, Klimawandel, Krankheiten, Rückgang der Beutetiere und Kriege

Internationales Zuchtprogramm: ja

Schon gewusst? Schneeleoparden sind hervorragend an ihren kalten Lebensraum angepasst. Die beharrten Sohlen verhindern ein Einsinken im Schnee. Die kurze Schnauze mit den vergrößerten Nasenhöhlen dient der Erwärmung der Atemluft. Der extrem lange, dicht behaarte Schwanz, fungiert als Steuerruder und dient beim Ruhen als Kälteschutz.

Fortpflanzungsstrategie:
Schneeleoparden sind Einzelgänger und kommen nur zu einer festgelegten Paarungszeit zusammen. Das ist für Großkatzen einmalig! Paarungen finden nur in einer kurzen Zeitspanne statt, wobei die Partner etwa 12 bis 36 mal pro Tag kopulieren. Ein Geschlechtsakt dauert dabei jeweils 15 bis 45 Sekunden. Die Mutter zieht ihre 2 bis 3 Jungen allein auf. Diese Mutterfamilie bleibt 18 bis 22 Monate zusammen.

Die Investition:

Eine Anlage für Schneeleoparden
Die Schneeleoparden-Anlage zeigt eine gebirgstypische Felslandschaft der Geröllregion im Himalaya. Eine Stahlnetzraumkonstruktion stellt die Gehegegrenze dar. Über Panoramascheiben, verschiedene Eintritte und einem Tunnel in die
Anlage erhält der Besucher faszinierende Einblicke in den Lebensraum des Schneeleoparden. Zentrales Objekt ist eine
Jagdkanzel von der der Schneeleopard die Situation überblickt. Hier werden die Besucher die charismatische Raubkatze häufig zu Gesicht bekommen.
Mit dem Schneeleopard zieht ein weiterer Vertreter Tibets in unseren Tierpark ein.

Investitionsprojekt Tibetbär

Ursus thibetanus

Herkunft: Asien

Status im Freiland: GEFÄHRDET durch Lebensraumverlust und Wilderei

Internationales Zuchtprogramm: ja

Schon gewusst? Wegen der seit 3000 Jahren in der chinesischen Volksmedizin genutzten Gallenflüssigkeit leben in China, Vietnam und Korea Tausende Tibetbären in Bärenfarmen, wo sie in engen Käfigen bewegungsunfähig eingesperrt sind. Über einen Katheter wird ihnen täglich bis zu 100 ml Gallenflüssigkeit entnommen.

Fortpflanzungsstrategie:
Die Paarungszeiten unterscheiden sich deutlich je nach Herkunftsregion, trotzdem fallen die Geburten überall in die Monate Februar/März. Der Grund für die scheinbar längere Tragzeit im Norden ist eine verzögerte Einnistung der befruchteten Eizelle, die oft monatelang im Uterus liegt, bevor sie sich einnistet. Der biologische Sinn dahinter ist, dass die Paarungszeit nicht in den energiezehrenden Winter fällt und die Jungen zur Zeit der „Nahrungsfülle“ auf die Welt kommen. Die Jungen werden während der Winterruhe geboren, sind in etwa so klein wie ein Meerschweinchen und wiegen nur 300 bis 450 Gramm.

Die Investition:

Eine Anlage für Tibetbären und die Erweiterung des Tibetdorfes
Die Bärenanlage fügt sich in das Ambiente des tibetischen Dorfes ein und bereichert das dörfliche Gefüge. Die Gebäude sind im tibetischen Stil gestaltet. Das problembehaftetet Thema Gallenfarm soll als Dauerausstellung in einem Visitorcenter thematisiert werden. Ein buddhistischer Stupa-Reliquienschrein vervollständigt das Dorf.
Das Bärengehege wird naturnah gestaltet. Gehegebegrenzungen sind Steinmauern und unauffällige Zaunanlagen. Ein Teich und natürliche Reliefstrukturen schaffen unterschiedliche Ebenen. Einblicke mit einem Steg in das Gehege von der Buchenallee
aus, mit einer erlebbaren Bärenhöhle und über Kamera in die Wurfbox sind Highlights der Anlage.
Eine Vergellschaftung mit Rhesusaffen belebt vor allem die Anlage während der Bären- Winterruhe. Durch Netztunnel werden die Affen über die Yak- und Kamel – Hausdächer auf die Seite der jetzigen Wolfsquarantäne geleitet, wo deren Stallungen und Absperrgehege liegen.

Investitionsprojekt Fortpflanzungs-Strategien

Was Du schon immer über das Liebesleben im
Tierreich wissen wolltest...

Im Tierreich dreht sich alles um die Fortpflanzung. Jedes
Lebewesen strebt danach, seine Gene weiterzugeben. Die Tricks und Kniffe, die verschiedenen Varianten und Erfolgskonzepte thematisieren wir und bauen diese innerhalb der Zukunft 2026 zu einem herausragenden Besuchererlebnis aus.

Gibt es tragende Männchen?

Kommen Geschlechtsumwandlungen auch in der Natur vor?

Was hat es mit eierlegenden Säugetieren auf sich?

Wer frisst seinen Partner und warum?

Ist Geschwistermord eine Überlebensstrategie?

Wie schaffen es Vögel, oft wochenlang geduldig auf ihren
Eiern zu sitzen?

Das Thema Fortpflanzungs-Strategien wird den gesamten Tierpark umspannen. Nach einer multimedialen Einführung in der dazu neu errichteten LoveStories-Starterplattform erfahren unsere Besucher auf ihrem Weg durch den Tierpark an unterschiedlichen LiebesGeflüster-Stationen Themenkomplexe rund um die Fortpflanzung. Diese spielerische Wissensvermittlung ist erlebnisorientiert, modern und sowohl digital als auch analog erlebbar.
Mit dem zeitlos spannenden Thema Liebe rund um Familie, Verführungstricks, Sex, Partnerschaft, Lebensgemeinschaft, Trächtigkeit, Vermehrung und Überleben gehen wir einen neuen, in die Zukunft gerichteten Weg im Natur- und Artenschutz sowie der Besucherbildung. Durch die so gesteigerte Tierpark-Attraktivität gewinnen wir zusätzliche Besuchergruppen und neue Kooperationspartner.

Zusammen den Weg in die Zukunft gehen!