Der Gecko

Geckos im Rampenlicht

Zu Pulver zermahlen, als Tee aufgebrüht oder in Alkohol eingelegt – so endet manch Gecko und wird damit Opfer eines Aberglaubens, welcher den Tieren besondere Heilkräfte zuschreibt. Dafür gibt es keinerlei wissenschaftliche Beweise, doch die Nachfrage nach diesen vermeintlichen Medikamenten steigt dramatisch. Generell sind Geckos mit einer Vielzahl unterschiedlicher Bedrohungen konfrontiert. Diese reichen von der Verschmutzung und dem Verlust des Lebensraumes, Schäden durch invasive Arten, dem Klimawandel bis hin zur übermäßigen Absammlung für den Heimtierhandel oder der Verwendung in der traditionellen asiatischen Medizin und als Delikatesse. Zudem haben einige Geckoarten nur sehr kleine Lebensräume, weswegen negative Einflüsse einen großen Effekt auf die Überlebensfähigkeit der jeweiligen Populationen haben.

 

Viele Geckos sind bedroht

Derzeit sind mehr als ein Fünftel aller gelisteten Geckos auf der Roten Liste der IUCN als bedroht aufgeführt. Für über 241 Geckoarten ist der Bedrohungsstatus unbekannt. Hier sind Populationserhebungen nötig, um eine Aussage über die Situation der jeweiligen Art treffen zu können. Da die Bestände vieler Geckoarten akut gefährdet sind und immer weiter abnehmen, sollen die Geckos nun ein Jahr lang im Rampenlicht stehen.

Gecko Schutzprojekte

Projekt Tansania

Himmelblauer Zwergtaggecko

Der Himmelblaue Zwergtaggecko (Lygodactylus williamsi) kommt nur in einem 8 km² großen Habitat in Tansania vor. Daher ist diese Geckoart durch die Lebensraumzerstörung und die Wilderei stark gefährdet. Für ihren gesamten Lebenszyklus sind die Himmelblauen Zwergtaggeckos auf die Pandanuspalme (Pandanus rabaiensis) angewiesen. Doch die Palmenart wird durch invasive Pflanzen verdrängt und durch Waldbrände zerstört.

Mit den Erlösen der „Zootier des Jahres“-Kampagne wird ein neues Schutzgebiet ausgewiesen und aufgebaut, um den Lebensraum der Geckos zu vergrößern und die durch Lebensraumfragmentierung isolierten Geckopopulationen wieder zusammenzubringen. Durch das Anlegen von Waldbrandschneisen wird die Ausbreitung des Feuers eingedämmt. Es werden Brandwächter eingesetzt, die auch gegen die Wilderei vorgehen.

Der Himmelblaue Zwergtaggecko

steht hier als Botschafter für den Kimboza-Wald. Zahlreiche andere Tier- und Pflanzenarten profitieren von den Schutzmaßnahmen. Etwa Zwergchamäleons und Schwarz-weiße Stummelaffen.

Projekt Vietnam

Verschiedene Geckoarten

In Vietnam kommen über hundert verschiedene Geckoarten vor, viele davon noch gar nicht wissenschaftlich beschrieben. Unter den beschriebenen Arten stechen Psychedelische Felsengeckos (Cnemaspis psychedelica), Tigergeckos (Goniurosaurus spp.), Vietnam-Goldgeckos (Gekko badenii), Bogenfingergeckos (Cyrtodactylus spp.) und Reeves Tokehs (Gekko reevesii) hervor, ob nun durch ihr Aussehen, ihre Entdeckungsgeschichte oder ihre Gefährdung. Denn eins haben diese Arten alle gemeinsam - sie sind mit einer Vielzahl unterschiedlicher Bedrohungen konfrontiert.

Noch sind Tokehs weit verbreitet und als „nicht gefährdet“ eingestuft. Doch ihre Bestände schwinden rasant, da man diesen Tieren in der traditionellen Medizin Südostasiens eine Heilwirkung zuspricht. Obwohl es sich um Aberglauben handelt, werden Tokehs zu Hunderttausenden gefangen, getötet und als angebliche Medizin verkauft. Mittlerweile sieht man die anpassungsfähigen Kulturfolger immer seltener.

Vietnam-Goldgeckos sind stark bedroht, obwohl sie nicht als Medizin, dafür aber als lokale Delikatesse gehandelt werden. Mittels Schlingfallen werden sie gefangen und zu Lebensmitteln verarbeitet. Den übrigen genannten Arten ergeht es nicht besser, da auch sie teilweise abgesammelt werden, ihre Lebensräume schwinden oder sich durch den Klimawandel bedingt zu stark verändern.

 

Projektarbeit in Vietnam

Wie die Bedrohungsfaktoren, sind auch die Projektziele in Vietnam vielfältig. Mit den Kampagnengeldern werden in mehreren Regionen Vietnams neue Erhaltungszuchtstationen errichtet oder bestehende Haltungen erweitert. Für die Projektteams werden verschiedene Ausrüstungsgegenstände und Transportmittel finanziert. Für manche Arten ist eine Populationserhebung nötig, da ihr Verbreitungsgebiet und ihr aktueller Bedrohungsstatus nicht gesichert sind.

 

Helfen Sie mit!

Wir wollen diese Kampagne unterstützen!

Hier gibt es die Möglichkeit, die Kampagne zum Schutz bedrohter Geckos zu unterstützen:

Zootier des Jahres 2024

 

Weitere Möglichkeiten unseren Einsatz für den Erhalt der Artenvielfalt finanziell zu unterstützen finden Sie hier:

Artenschutz-Spende