Der Kakadu

Fast alle Vertreter dieser sympathischen Vogelfamilie sind in ihrem natürlichen Lebensraum stark gefährdet und benötigen dringend Hilfe. Daher haben wir den Kakadu für die Aktion „Zootier des Jahres 2017“ ausgewählt und möchten durch die Finanzierung von Schutzprojekten vor Ort zum Erhalt dieser bedrohten Vögel beitragen.

Das Artenschutzprojekt „Zootier des Jahres 2017 - der Kakadu“

Dass viele dieser faszinierenden Vögel in ihrem Bestand stark gefährdet sind, ist den meisten Menschen nicht bewusst. Denn während einige Arten in zahlreichen Haushalten als Familienmitglieder leben, sind andere Unterarten des Kakadus sogar akut vom Aussterben bedroht. Die sympathischen Tiere sind vor allem aufgrund des illegalen Vogelfangs und der Zerstörung ihres Lebensraumes gefährdet.

Kakadus kommen in der Natur nur in Australasien vor und besitzen damit nur ein relativ kleines geografisches Verbreitungsgebiet. Das am weitesten nördlich liegende Verbreitungsgebiet der Kakadus ist die philippinische Insel Luzon, das südlichste Habitat ist das zu Australien gehörende Tasmanien. Die Lebensräume der verschiedenen Kakaduarten sind sehr unterschiedlich und reichen von der Feuchtsavanne über Mangrovenwälder bis hin zu tropischen und subtropischen Regenwäldern.    

Mit dem Kakadu als „Zootier des Jahres“ wollen die Projektpartner sich ganz konkret für den Schutz dieser Tiere vor Ort einsetzen. Helfen Sie uns dabei!

Indonesien Schutzprojekt

Der Gelbwangenkakadu (Cacatua sulphurea) lebt auf der indonesischen Insel Sumba. Der Orangehaubenkakadu (Cacatua sulphurea citrinocristata), eine Unterart des Gelbwangenkakadus (Cacatua sulphurea), ist eine der am stärksten bedrohten Kakaduarten weltweit. In ihrem gesamten Verbreitungsgebiet ist diese Art durch Verlust des Lebensraumes und illegalen Fang für den internationalen Vogelhandel bedroht. Als Rückzugsgebiete stehen den Vögeln nur noch wenige Waldinseln zur Verfügung.

Die meisten der ehemaligen Populationen sind inzwischen ausgestorben oder verschwindend klein. Wurde der Bestand vor einigen Jahren noch auf mehrere Tausend Tiere geschätzt, so handelt es sich den Ergebnissen neuster Zählungen zufolge mittlerweile nur noch um wenige Hundert Vögel.

Von der IUCN (International Union for Conservation of Nature and Natural Resources) wird der Orangehaubenkakadu als critically endangered – vom Aussterben bedroht – gelistet. Daher ist es dringend notwendig die letzten überlebensfähigen Populationen der sechs Unterarten zu identifizieren und geeignete Schritte zu ihrem Schutz einzuleiten.  

Das größte verbleibende Vorkommen des Orangehaubenkakadus existiert auf Sumba – einer indonesischen Insel. Obwohl der Kernlebensraum dort vor Abholzung und illegalem Fang weitgehend geschützt ist, erholen sich die Bestände nicht so wie erwartet. Auch konnten in den letzten Jahren nur sehr begrenzte Bruterfolge beobachtet werden. Immer wieder werden von Kakadus verlassene Nisthöhlen, die nun andere Tierarten bewohnen und Knochen von Kakadujungvögeln gefunden. Die Ursachen hierfür müssen dringend erforscht werden

Nachdem bereits 1992 verschiedene Schutzmaßnahmen für den Gelbwangenkakadu in Indonesien ins Leben gerufen wurden, startete ein Projektteam, das von Burung Indonesia (BirdLife Indonesia) und dem Manupeu Tanadaru National Park unterstützt wird, 2015 mit neuerer Feldforschung. 

Philippinen Schutzprojekt

Der Rotsteißkakadu (Cacatua haematuropygia) lebt in Waldgebieten der philippinischen Inseln und ist somit die am weitesten nördlich verbreitete Kakaduart. In den frühen 90er Jahren waren Rotsteißkakadus auf allen größeren und vielen kleineren Inseln der Philippinen noch weit verbreitet. Die Gesamtpopulation in freier Wildbahn wurde auf zwischen 1000 und 4000 Individuen geschätzt. Heutzutage kommen Rotsteißkakadus nur noch in 2% ihres ursprünglichen Lebensraumes vor.

Um die Erhaltung der vom Aussterben bedrohten Papageienart zu garantieren wurde 1998 von der Katala Foundation ein Schutzprojekt auf der philippinischen Insel Palawan ins Leben gerufen. 

Zu Beginn des Projektes umfasste die Kakadupopulation dieser Insel lediglich 23 Vögel. Als Ursache der starken Bestandsdezimierung gilt vor allem der lukrative illegale Handel als Käfigvögel, für den die Kakaduküken aus jedem gefundenen Nest entnommen und auf Märkten verkauft werden.

Weitere Bedrohungen für den Rotsteißkakadu sind die Zerstörung der Küstenlebensräume und die Verfolgung als vermeintliche Schädlinge in der Landwirtschaft.

Durch intensive Bewachung der Nistbäume, Ausbildung von Wildhütern, Zufütterung der Nestlinge, Aufklärung der lokalen Bevölkerung, sowie Aufforstungsprojekte und Auswilderungen im ehemaligen Verbreitungsgebiet gelang es dem Projektteam den Bestand wieder auf über 260 Individuen zu erhöhen.

Wesentlich für diese Bestandserholung war die Gewinnung der ehemaligen Wilderer als Projektmitarbeiter. Den ortsansässigen armen Kleinbauern, die die Jungvögel jährlich aus den Nestern holten, wurden Arbeitsplätze im Team angeboten. Jetzt sorgen die ehemaligen „Nesträuber“ für den Schutz der Jungvögel und bereichern mit ihrem Wissen zur Lage der Nisthöhlen, sowie zur Jungenaufzucht das Projekt.

Zootier des Jahres 2017 - Pressekonferenz

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Pressekonferenz im Zoo Karlsruhe: Das "Zootier des Jahres 2017" - der Kakadu wird vorgestellt.

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