Erde am Limit

Artenschutz 13. August 2021

Erde am Limit

Warum der Naturschutz-Tierpark Görlitz immer mehr vegane Gerichte anbietet

Seit dem 29.07.2021 lebt die Menschheit auf Pump: das bedeutet, was uns die Natur an biologischen Ressourcen innerhalb eines Jahres wiederherstellen und somit nachhaltig zur Verfügung stellen kann, haben wir bereits aufgebraucht. Der Tag, an dem diese nachwachsenden Rohstoffe verbraucht sind, wird als Welterschöpfungstag oder Earth Overshoot Day bezeichnet. Würde man diesen Tag allein für Deutschland berechnen, überziehen wir unser Ressourcenkonto bereits seit dem 5. Mai 2021. Wir leben in Deutschland so, als hätten wir 3,1 Erden zur Verfügung. Denn wir verbrauchen immer mehr Rohstoffe, essen zu viel Fleisch, fangen zu viele Fische, verbrauchen zu viel Holz, produzieren zu viel Kohlendioxid und verschmutzen zu viel Wasser. Immer mehr und immer schneller, wodurch wir die Ressourcen der Erde erschöpfen und zusätzlich ihre Regenerationsfähigkeit beeinträchtigen.

Die Weltbevölkerung wächst und ihre Ansprüche steigen, während die Erde immer gleich groß bleibt. Bei unserer Nachfrage nach Energie, Lebensmitteln und anderen Konsumgütern rückt der Welterschöpfungstag im Kalenderjahr ständig weiter nach vorne. Wir zahlen unsere Schulden an die Erde nicht zurück. Für unsere Nachkommen wird die Situation dadurch immer prekärer, da viele Lebensräume und Arten bereits unwiederbringlich zerstört wurden.

Es ist höchste Zeit zu handeln. Wir alle haben es zu einem gewissen Teil in der Hand unseren ökologischen Fußabdruck und damit den Raubbau an der Erde zu verringern. Wir als Verbraucher bestimmen, was sich verkaufen lässt. Wenn wir uns dazu entscheiden, Waren aus nachhaltigen Quellen zu kaufen, unterstützen wir diese Produktionsart. „Im Tierpark Görlitz arbeiten wir stetig daran unseren Betrieb nachhaltiger zu gestalten. So bieten wir etwa in der Futterkiste verschiedene vegane Gerichte an und hoffen, dass der ein oder andere ‚Nicht Veganer‘ das Gericht ausprobiert, für lecker befindet und sich zukünftig öfters für fleischlose Alternativen entscheiden wird“, berichtet Dr. Viktoria Michel, Artenschutzbeauftragte der Görlitzer Tierparks. „Denn wenn jeder Deutsche nur einen Tag pro Woche darauf verzichten würde Fleisch zu essen, würde das jährlich 9 Millionen Tonnen Kohlendioxid einsparen.“  

Foto: Pete Linforth, pixabay.com

Ansprechpartner:
Dr. Viktoria Michel
Zootiermedizin und Artenschutz
03581-6693000, conservation@tierpark-goerlitz.de