Igel Leid durch Mähroboter

Tiere 18. Juli 2023

Igel Leid durch Mähroboter

Naturschutz Tierpark Görlitz Zgorzelec appelliert an Naturfreunde: bitte lassen Sie Ihre Mähroboter nicht bei Nacht mähen!

„Wieder Einer“, betroffen hebt die verantwortliche Mitarbeiterin der Wildtierauffangstation im Naturschutz Tierpark Görlitz, Manuela Kleemann, den verletzten Igel aus dem Karton. Während das Tier von der linken Seite unversehrt aussieht, stockt einem beim vorsichtigen Umdrehen der Atem. Von der rechten Gesichtshälfte ist nichts mehr zu erkennen. Um diese Qual zu beenden, bleibt nur das schnelle Einschläfern durch den Tierarzt.

Die grauenvollen Verstümmelungen sind typische Mähroboter Verletzungen und leider steigt die Zahl dieser Fälle stetig an. Dies steht vermutlich mit den jährlich um 12 % steigenden Absatzzahlen von Mährobotern im Zusammenhang, was eine Untersuchung des Leibniz- Instituts für Zoo- und Wildtierforschung (IZW) 2022 ermittelt hat.

„Igel flüchten bei drohender Gefahr nicht, sondern rollen sich ein und vertrauen auf ihr Stachelkleid zur Verteidigung. Eine Strategie, die bei den meisten natürlichen Feinden funktioniert, bei Mährobotern aber nicht,“ erklärt Manuela Kleemann. „Hinzu kommt, dass viele Mähroboter auf nächtliches Mähen programmiert sind. Das ist aber auch die Zeit, in der die nachtaktiven Igel auf Nahrungssuche gehen,“ fügt sie hinzu.

Dieses fahrlässig erzeugte Tierleid kann durch ein angepasstes „Mähmanagement“ der Roboter minimiert werden. Tagsüber statt nachts mähen und die Bereiche unter Büschen und Sträuchern auslassen, denn dort halten Igel ihren Tagschlaf.

Schon der Kauf eines Mähroboters macht den Unterschied. Während qualitativ hochwertige, leistungsstarke Roboter ihre Mähleistung am Tage schaffen, benötigen Geräte minderer Qualität 24 Stunden, um die zu mähende Fläche abzuarbeiten. Eine gute Beratung vor dem Kauf bezüglich Mähleistung und Programmierbarkeit kann viel Tierleid vermeiden.

Foto: durch Mähroboter verstümmelter Igel, C. Hammer- zoo-goerlitz.de  

Ansprechpartner:
Catrin Hammer
Kuratorin
c.hammer@tierpark-goerlitz.de 
0172-2377706