Rekordsumme für bedrohte Panzerechsen

Artenschutz 24. Dezember 2021

Rekordsumme für bedrohte Panzerechsen

„Zootier des Jahres“- Kampagne bringt mehr als 150.000 Euro ein

Ein Rekord-Erfolg für den Artenschutz: Die „Zootier des Jahres“– Kampagne 2021 konnte erstmals mehr als 150.000 Euro erbringen. Die gesammelten Mittel fließen in effektive Schutzmaßnahmen für hochbedrohte Krokodilarten auf Kuba, auf den Philippinen, auf Borneo und in Nepal. 

Ausschlaggebend für den Erfolg der diesjährigen „Zootier des Jahres“-Kampagne war die enge Zusammenarbeit mit den zoologischen Gärten und deren rege Beteiligung. Der Naturschutz-Tierpark Görlitz beteiligt sich an der Artenschutzkampagne alljährlich als Platinförderer und unterstützt zudem die Lobbyarbeit für die jeweilig nominierte stark bedrohte Tierart der Jahreskampagne.

Neben ihrem Bildungsauftrag züchten Zoos zudem gefährdete Tierarten im Rahmen wissenschaftlich geführter Nachzuchtprogramme. Etwa das Philippinenkrokodil - eine mittelgroße Krokodilart, die in ihrem Heimatland, den Philippinen, von der Ausrottung bedroht ist. Auf den Philippinen leben nur wenige genetisch getestete Tiere in den Zuchtstationen, wodurch der Europäische Zoobestand besonders wertvoll für den Arterhalt wurde, denn reinerbige Tiere sind eine Grundvoraussetzung für die Wiederansiedlung. Die Haltung der Tiere ist aufwendig und kompliziert. Hinzu kommt, dass Philippinenkrokodile erst mit 10 - 15 Jahren geschlechtsreif werden, was eine lange Generationsdauer zur Folge hat. Dies bedeutet, dass es viele Jahre dauert, bis eine stabile Population in menschlicher Obhut aufgebaut ist und an eine Wiederansiedlung gedacht werden kann. Seit Beginn der Zuchtbemühungen in Europa konnte die Anzahl durch Nachzuchterfolge in verschiedenen Zoologischen Gärten von anfangs 15 auf mittlerweile 51 Tiere erhöht werden. Die ersten nachgezüchteten Krokodile aus Deutschland wurden kürzlich auf die Philippinen gebracht, um die Population vor Ort zu stärken.

„Das ist ein ausgezeichnetes Beispiel dafür, wie von Zoos koordinierte Erhaltungszuchtprojekte aktiv zu In-situ-Schutzmaßnahmen beitragen oder, wie in diesem Fall, überhaupt erst möglich machen“, sagt Herr Dr. Hammer, Direktor des Görlitzer Tierparks. „Durch die gezielte Kombination von Nachzucht in menschlicher Obhut und gleichzeitiger Vorbereitung optimaler Lebensbedingungen im Ursprungshabitat, wird so das bestmögliche zum Schutz bedrohter Arten umgesetzt.“

(Foto: R. Moore)

Ansprechpartner:
Dr. med. vet. Viktoria Michel
Zootierärztin, Artenschutzbeauftragte
03581-6693000, conservation@tierpark-goerlitz.de